Generation y ist die erste Generation, die die Maslow Bedürfnis-Pyramide herunterfällt

Erstellt am 27 Feb 2014 in Allgemein, Generation Y, Recruitiing, social media, Umgang mit Gen Y 1 Kommentar

Hierarchy of Needs

Ich höre immer wieder den Kommentar “die wollen ständig bespaßt werden”, wenn es um das Thema ‘Generation Y und Führung’ geht. Dabei wollen junge Leute einfach nur Spaß haben bei dem, was sie tun – wie wir alle. Generation Y (geboren zwischen 1980 und 2000) unterscheidet sich in diesem Punkt nicht von Generation X (geb. 1964-1979) und  den Baby Boomen (geb. 1946-1963). Allerdings ist Generation Y die erste Generation, die die Bedürfnispyramide von Maslow herunterpurzelt, denn alle Bedürfnis-Ebenen sind bedient und Selbstverwirklichung steht im Mittelpunkt der jungen Leute.

 

Man könnte es auch so interpretieren: Karriere machen bedeutet für die 14 bis 34 jährigen, sich selbst zu verwirklichen. Die Erwartung an Führungskräfte ist, dieses zu ermöglichen. Wundern Sie sich nicht, liebe Leser, denn der Erziehungs- und Lebensmittelpunkt bis zu dem Zeitpunkt, an dem Generation Y ins Arbeitsleben eintritt, ist die Entfaltung der Persönlichkeit. Deshalb steht Weiterbildung und Förderung der Talente an erster oder zweiter Stelle und weit vor Gehalt und Firmenwagen. Leider meinen immer noch viele Unternehmen, junge Leute mit einem hohen Einstiegs-Gehalt und anderen materiellen Dingen ködern zu können. Doch dann wundert man sich, warum die High Potentials die Unternehmen genau so schnell wieder verlassen, wie man sie eingestellt hat. Generation X konnte man damit gewinnen und halten, doch nicht die Jugend von heute. Flexible Arbeitszeiten und Sabbaticals sind weitaus attraktiver als materielle Anreize. Manager gewinnen die Loyalität von Generation Y mit Verständnis, Wertschätzung und Förderung viel effektiver und – ob Sie es glauben oder nicht – auch langfristig. Denn loyal ist Generation Y – zu ihren eigenen Fähigkeiten. Holen Führungskräfte die jungen Berufstätigen bei ihren Stärken ab, dann haben sie auch die Loyalität ihrer Mitarbeiter gewonnen. Kommunikation auf Augenhöhe ist wichtig und schnelle Entscheidungswege. Dies ist übrigens gemeint mit flachen Hierarchien. Denn einen Boss, der sagt, wo es lang geht, wünschen sich die jungen Leute schon. Dies wird aktiv eingefordert. Wenn Wertschätzung, Kommunikation auf Augenhöhe und Förderung der persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung fehlen, dann geht Generation Y. Generation X hat es stillschweigend toleriert, wenn der Vorgesetzte keine gute Führungskraft war und ist. “Wir haben uns auch so durchgeboxt” sagt ein Vertreter der Generation X. Nun sind Vorgesetzte und Teamleiter aktiv gefordert, gute Führungskräfte zu sein. Wir sollten Generation Y tatsächlich dankbar sein, dass sie leise einfordert, was wir alle uns von unseren Chefs schon immer gewünscht haben.

Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass die Unternehmen, die wirklich gute Führungskräfte haben, die Talente und High Potentials langfristig für sich gewinnen können und somit einen Wettbewerbs-Vorteil geniessen werden. Wer die jungen Leute in Entscheidungswege mit einbindet, seinen Teammitgliedern jeweils ausreichen Autonomie gewährt und die Kompetenzen fördert, wird tolle Leistung von seinem Team ernten. Dabei möchte ich Ihnen mit auf den Weg geben, dass Leistung einer der Werte von Generation Y ist, aber mit Qualität nicht verwechselt werden sollte. Damit tun sich einige meiner Seminar-Teilnehmer am Anfang schwer, doch wenn der Groschen gefallen ist, wird klar, warum die Erwartungen von Xern und Baby Boomen an Generation Y nicht erfüllt werden. Dabei ist es doch gerade das, was Generation Y möchte: die Erwartungen von den Vorgesetzten erfüllen. Kommunizieren Sie, was sie von Ihren Mitarbeitern erwarten und setzen Sie nicht zu viel voraus. Für Generation Y, die partnerschaftlich erzogen ist, in der Globalisierung aufgewachsen ist gepaart mit einer rasanten technologischen Evolution, sind andere Dinge selbstverständlich als für Generation X und die Baby Boomer. Ein Beispiel ist, dass wir Älteren Emails einfach als elektronischen Briefersatz adoptiert haben. Das war ursprünglich gar nicht die Idee als Email erfunden wurde. Nun überlegen Sie mal, liebe Leser, wann Generation Y gelernt hat, Briefe zu schreiben und wie oft sie dieses gemacht hat – genau, in der Schule, als Bewerbungsschreiben auf dem Unterrichtsplan stand. Und dann schreiben eh die meisten Eltern die Bewerbung für die Kinder. Wie soll also ein junger Mensch wissen, wie er order sie eine Email in dem Stil Ihres Unternehmens schreiben sollte. Oder fragen Sie sich mal, wie oft Yer noch telefonieren. Die Jugend von heute hat doch viel mehr Übung im “chatten”.

Ich möchte Ihnen mit diesem Beitrag gerne mitgeben, Ihre jungen Kollegen mal aus einer anderen Sicht zu betrachten, dann werden Sie nicht nur mehr Verständnis entwickeln und damit den Respekt von Generation Y ernten, sondern auch viel mehr Spass mit den Kollegen haben und dabei hervorragende Ergebnisse erzielen.

1 Kommentar

Kommentar schreiben

Absenden